Zum Frauenkampftag: Umverteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit!

Viele Frauen sind erschöpft auf Grund von Mehrfachbelastung. Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag und Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke, fordern gemeinsam einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, der allen Menschen gleichermaßen Teilhabe an der Arbeitswelt und dem Familienleben ermöglicht:

Auf dem Weg von der Arbeit einkaufen, die Kinder aus der Kita holen, essen machen, Wäsche waschen, aufräumen und dabei immer ein Auge auf den Kindern haben – so sieht der Alltag für viele Frauen aus. Frauen leisten weniger bezahlte Arbeit als sie wollen und mehr unbezahlte Arbeit als Männer – und insgesamt oft mehr, als auf Dauer gesund ist. Frauen verbringen im Schnitt gut zwei Drittel ihrer Arbeitszeit mit unbezahlter Arbeit, dabei alleine doppelt so viel Zeit mit Kinderbetreuung und Hausarbeit wie Männer. Viele Frauen sind erschöpft, aber es scheint keinen Weg aus dieser Mehrfachbelastungsfalle zu geben, ohne Dinge aufzugeben, die sie lieben.

Es ist die Verantwortung des Gemeinwesens, und damit auch der Regierung, hier zu unterstützen und Entlastung zu ermöglichen. Vor allem bedeutet das, dass wir Arbeit umverteilen müssen. Zwischen Frauen und Männern, aber auch zwischen überarbeiteten Berufstätigen und Erwerbslosen. Wir müssen hin zu einer Gesellschaft, in der die Sorge für Kinder und zu pflegende Angehörige genauso hoch gewertet wird wie die Tätigkeiten in Büros und auf Baustellen. In der Arbeit gerecht verteilt und solidarisch gleistet wird.

Zentral sind dafür die folgenden Punkte:

  1. Maßnahmen zur Arbeitszeitverkürzung mit dem Ziel einer Vier-Tage-Woche.
  2. Um die zusätzliche Belastung durch Unsicherheit in oft noch mies bezahlten Jobs zu beenden fordern wir ein Verbot der sachgrundlosen Befristung, gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit und eine Anhebung des Mindestlohns.
  3. Der Ausbau von Kitas und offenem Ganztag soll mit 58 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich vorangetrieben werden.
  4. Wir wollen die Arbeit in der Pflege attraktiver machen. Das entlastet auch pflegende Angehörige.
  5. Um die partnerschaftliche Aufgabenverteilung zuhause zu fördern, sollen jedem Elternteil zwölf Elterngeldmonate (Alleinerziehende 24 Monate) im Verlauf von sieben Jahren zustehen. Für den zweiten Elternteil wollen wir zudem 28 Tage Elternschutz ab Geburt des Kindes.